neue Heimat

2011; Installation; Holz, Gips, Polyesterlaminat; 6m / 3m / 1,6m

Wie eine überlebensgroße Mischung aus Taucheranzug und Unterseeboot liegt der Körper im Raum.
Arme und Beine enden in großen, klauenartigen Manipulatoren.
Eine Schutzhülle für andere Welten, wie im Schlaf, hilflos hingestreckt.
An der Kopfseite befindet sich eine große Glaskuppel durch die der Betrachter in das Innere blicken kann.

In der Annäherung an das Objekt stellt sich irgendwann die Frage nach dem Inneren des Körpers. Ist er einfach nur hohl, befinden sich noch Spuren eines einst befindlichen Wesens darin, oder ist es sogar noch vorhanden?
Der Blick ins Innere enttäuscht zunächst mit großer Leere, der Rumpf ist im Inneren ähnlich glatt wie die Außenhülle. Zwei Gegenstände am Boden beleben jedoch den Hohlkörper. Ein kleiner Stuhl, und daneben eine kleine leuchtende Straßenlaterne geben dem Raum durch Ihren Maßstab gigantische Dimensionen. Im Gegensatz zum überlebensgroßen Äußeren befindet sich im inneren eine verkleinerte Welt die nicht dazu fähig erscheint die Realität außerhalb zu erfassen oder sich des riesigen Körpers zu bedienen um ihn zum Leben zu erwecken.

Der Stuhl bildet das Interieur, einen privaten Mittelpunkt welcher seinem Benutzer einen minimalen Teil persönlicher Kultur in dem riesigen Raum um ihn bietet. Im Gegensatz hierzu entstammt die Straßenlaterne welche die Szene beleuchtet aus dem öffentlichen Raum.
Als nächtlicher Ersatz für das Licht der Sonne stellt sie ein existenzielles Symbol für den Erfolg des urbanisierten Lebens und einen der assoziativen Hauptträger für die Stadt der Moderne dar.

Die beiden Einrichtungsgegenstände weisen über ihre funktionalen Ebene hinaus. Sie bilden eine Symbiose zwischen der Intimen und der öffentlichen Heimat des Bewohners, der von der Welt nichts zu wissen scheint da sein hermetischer Körper ihn abschirmt.

Translation:

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Aktuelle Hinweise

Neue Galerie Dachau

Inszenierte Momente. Stillleben heute

 

12. Mai – 23. Juli 2023

 

Das Stillleben, seit dem 17. Jahrhunderts in Europa eine eigenständige Bildgattung, bot den Maler*innenn nicht nur Gelegenheit, die Schönheit der Dinge wiederzugeben, sondern auch ihr malerisches Können vorzuführen. War mit den nature mortes in der Barockzeit stets auch eine verschlüsselte Botschaft verbunden, verlor diese schon im 18. Jahrhundert an Bedeutung. Auch lange nach dem Ende der Blütezeit dieser Kunstgattung beschäftigen sich Maler*innen und längst auch Foto- und Videokünstler*innen noch mit der Wiedergabe der unbelebten Natur.

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Informationen:

Dachauer Galerien und Museen

 

Mit Malerei, Fotografie/Video und Installationen von Florian Froese-Peeck, Eva Jünger, Stefanie Pöllot, Barbara Probst, Monika Rutishauser, Margriet Smulders, Brigitte Stenzel und Aljoscha Tschaidse.

Zeitgleich präsentiert die Gemäldegalerie Dachau eine Ausstellung mit Stillleben aus dem 19. und 20. Jahrhundert.

OHNE UNS IST`S STILL

Vertreter*innen der Kulturbranche zeigen auf, welche Unterstützung es braucht, um die Vielfalt des Münchner Kulturlebens für die Zukunft zu sichern.

 

https://www.vdmk.info

Mehr Raum für Kunst

Eine Initiative des Berufsverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler München und Oberbayern e. V. in Vertretung der Münchner Künstlerschaft mit vielen anderen Künstlerinitativen.

 

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